Wohnüberbauung Eichmatt
Cham
Erstellen, erhalten und pflegen
Zentrales Element in der Umgebungsgestaltung dieser Wohnanlage mit 103 Wohneinheiten ist die Offenlegung des Mülimattbaches. Die gesamte Rückhaltung und Rückführung in den natürlichen Kreislauf wird über die Feuchtzonen in der Umgebung und den Bach gewährleistet. Dies schafft zum einen wichtigen Lebensraum für Flora und Fauna und ermöglicht eine Entlastung der Kanalisation vom Regenwasser. Die Umgebung ist denn auch geprägt durch das Wechselspiel von intensiv genutzten Bereichen und extensiven Flächen.
Diese Situation erfordert Fingerspitzengefühl bei der Pflege und viel Information der Bewohner durch die Christen Gärtner. Vielfach werden extensive Flächen als ungepflegt wahrgenommen. In Tat und Wahrheit erfüllen diese Flächen jedoch entscheidende Funktionen für unsere Umwelt. Sie dienen unter anderem als Bienenweiden und Heimat für Insekten. Diese sind wiederum das Futter für Vögel.
Die Eichmatt ist aus unserer Sicht ein gelungenes Beispiel für eine nachhaltigen Gestaltung einer Wohnüberbauung. Durch verdichtetes Bauen werden die Zwischenräume wertvoller. Dies im Bezug auf ihren Wert für uns als Menschheit (Natur als Lebensgrundlage) und im Bezug auf den Wert als Frei- und Erholungsraum.
Erhalten und pflegen:
Damit solche wertvollen Flächen ihre Funktion erfüllen können, brauchen sie entsprechende Pflege. Am besten greift das Pflegekonzept unmittelbar nach Abschluss der Bautätigkeit. So kann das Christen Pflege-Team sicherstellen, dass die Grünanlage entsprechend der Planungsidee zur Reife gepflegt wird.
In der Landschaftsplanung werden Pflanzen mit ihrer Wuchsgrösse nach 10 Jahren Standzeit eingeplant. Eine Blumenwiese braucht bis zu fünf Jahre, bis sie sich etabliert hat. Beim Mähen der Wiesen wird das Schnittgut nach dem Schnitt liegengelassen und erst nach zwei bis drei Tagen zusammengenommen. In Zukunft wird das Thema Wasser ein Diskussionspunkt sein. Wie viel des wertvollen Wassers steht in Trockenperioden der Grünanlage zu? Dürfen in extremen Wettersituationen die Wiesen austrocknen? Alle diese Aspekte und Fragen sind wichtige Faktoren für das Verständnis von Bewohnern und Nutzern für ihre Grünanalagen. Es braucht eine gewisse Gelassenheit im Umgang mit dem Garten.
Damit meinen wir nicht unkontrollierten Wildwuchs, sondern eine beobachtende Begleitung und Pflege der Grünanlagen. Die Gartenpflege muss vermehrt auch im Rahmen des Klimawandels (Wasserknappheit, Hitze, Trockenperioden, Üeberschwemmungen) neu gedacht werden. Mit kleineren gärtnerischen Änderungen an bestehenden Anlagen und entsprechender Pflege kann man diesen Umständen gezielte entgegenwirken.
Objekt
Wohnüberbauung
Cham/ ZG
Bauherr
Baukonsortium Eichmatt, 6331 Hünenberg
Leistungen
Gärtner- und Umgebungsarbeiten
Ausführung
2016 – 2018